28.10.10

Weltmännisch und sachlich

Rudolf Steiners Umgang mit einem Gegner


Aus: Ludwig Kleeberg, Wege und Worte – 1961

Besonders eindrücklich und beispielhaft wie Rudolf Steiner selbst einmal  in der Zeit der Theosophischen Gesellschaft mit einem Gegner umging, kann man folgenden Zeilen entnehmen:

„Täuscht mich die Erinnerung nicht, so war es diesmal, dass der Hofrat Seiling anwesend war. Seine Visitenkarte lag auf einem Stuhle der erste Reihe. Er konnte Rudolf Steiner nicht nahe genug sein. Später ist er zur Katholischen Kirche übergetreten uns hat eine giftige Schrift gegen den einmal Verehrten losgelassen....
Vergriffen ist die Schrift Seilings „Theosophie und Christentum“. Diese war im Philosophisch – Anthroposophischen Verlag, Berlin, erschienen und mit einem Vorwort Dr. Steiners versehen. Als dieser nach Seilings Verrat gefragt wurde, ob nicht diese Schrift aus dem Verlag herausgezogen werden solle, sagte er: dazu liege kein Grund vor, denn besagte Schrift sei durchaus brauchbar."