Bei allen Festen ist das echte Erleben verdeckt durch Erinnerungen, Traditionen einerseits und anderseits durch die schwer-gewichtigen Worte Rudolf Steiners.
Immer denkt man, dass man das, was aus den gedruckten Worten Steiners heraustönt, auch schon in sich trüge. Das wird dann von meiner Seele auf die Festeszeiten aufgeprägt.
Hinzukommen dann auch noch die sentimentalen Gefühle. Durch schmückende Elemente, durch Musik, Düfte oder Speisen wird die Seele in bestimmte Regionen erhoben, wo sie starke Gefühle erlebt. Diese Gefühle aber sind nicht selbst hervorgebracht, sondern von außen impulsiert. Durch äußere Sinneseindrücke, wird ein gesteigertes Gefühlselement erweckt. Man könnte sagen, dass hier Ahriman mit Luzifer zusammenarbeitet: Das äußere Mittel (ahrimanische Geste), z.B. die Dekoration oder der musikalische Klang ruft in mir ein starkes Echo hervor, das mein Selbsterleben steigert, das mir in mir Wohlgefühle erweckt (luzifersiche Geste).
Es kann sogar noch raffinierter sein: Es kann auch schon die erweckte Erinnerung an frühere Festeserlebnisse solche Selbst-Wohl-Gefühle erwecken.
All dies muss man - wenn man denn in neue innere Regionen vorstoßen will - versuchen auszuschließen, durch treue und selbsthinterfragende Seelenbeobachtung:
Was erlebe ich hier und heute durch meine eigene, aktuelle Seelenbetätigung und dann durch die Beobachtung der Folgen dieser Betätigung?
Eine aktive Seelenbetätigung kann auch die bewusste Beobachtung und das Erspüren der Natur sein. Es kann auch das besonders aktive und bewusste Lesen eines passenden Textes sein und danach das Beobachten, wie die gelesenen Worte z.B. über Nacht in mir weiter gewirkt haben.