Die gestern geschilderte Art von Zuversicht soll besonders auch im Umgang mit dem Tod gelten; besonders dem Tod anderer Menschen.
Bis zum Todesmoment eines Mitmenschen durchdringe man sich mit Gefühlen des "Lebens", mit der Hoffnung, dass er noch sehr lange weiterleben möge.
So strahlt man gute Kräfte dem Kranken entgegen, die ihm helfen. Akzeptiert man eine Sekunde, dass der Tod Macht über einen Menschen ausüben wird, hat man sich schon mit dem Tod verbündet.
Ungut sind Redewendungen wie: "Der Tod wird ihn sicher bald von seinen Schmerzen erlösen..."
Auch wenn der Tod eine Weltentatsache ist, so darf man ihn nie befürworten. Wie man gleichfalls nie ein Verbrechen befürworten kann.
Rudolf Steiner wies besonders für den Arzt darauf hin, dass er bis zu allerletzt um das Leben des Sterbenden ringen muss. Er muss förmlich gegen den Tod ankämpfen und immer noch etwas Heilendes versuchen.
Jede gewonnene Minute, jeder gewonnene Tag ist ein Sieg über den Herren des Todes, über Ahriman.