6.3.10

Geistige Arbeit ohne geistiges Erlebnis

In dem Buch von Zeylmans über Ita Wegman "Die letzten drei Jahre" findet man viel Lesenswertes. Über die Frage zukünftiger geistiger Arbeit äußerte sie sich folgendermaßen:

"Altes in alter Weise weiterzuführen wurde Ita Wegman... immer schwerer, wenn nicht unmöglich...
>>...und mir kommt es auch im Allgemeinen so vor, als ob doch wir alle innerlich noch aktiver sein sollten, damit auch die Klasse wirksamer sein wird... Altes Wiederholen in dem gleichen Schritt ohne eine schwungvolle Weiterentwicklung hat oft eine lähmende Wirkung...Glauben Sie wirklich, dass es so unbedingt nötig ist, dass wieder Klassenstunden gegeben werden? Mir kommt das so veraltet vor, wenn nichts Neuses in den Menschen entstanden ist. Die Klasse muss neu auferstehen, in einer anderen Art von den Menschen empfangen werden...<<"

Geistige Arbeit ohne geistiges Erlebnis kann ungeheuer in die Irre führen. Es ist wie bei einer Baufirma, die Häuser über Häuser baut, ohne darauf zu achten, ob sie auch bezogen werden. Sie produziert leere Hüllen, die von anderen Wesen bezogen werden können.